Taekwondo als Leidenschaft


Von Nora Steiner


AARAU – Donnerstagnachmittag im Trainingsraum der «Autonauten», einem Arbeits- und Integrationsprojekt für junge Männer mit Migrationshintergrund. Wie immer um diese Zeit befindet sich Taekwondo-Talent Rashed Noori (ganz links im Bild), der künftig Mitglied des Refugee Programmes ist, im 1:1-Intensivtraining. Gekämpft wird im Vollkontakt-Stil (Kyorugi), wobei Athleten durch präzise Kicks und Schläge Punkte erzielen.
Die koreanische Kampfkunst hat Rashed (18) schon als Kind in Afghanistan ausgeübt und sich auch nicht davon abbringen lassen, als er sich mit 11 Jahren Finger und Nase brach. Auf seiner zweijährigen Flucht hat er sein Athletiktraining selbstständig weiterverfolgt und bei seiner Ankunft in der Schweiz auch bald einen geeigneten Trainingsort und Trainer für seine Leidenschaft gefunden. Mit Lukas Allemann hat er einen super Trainer an seiner Seite, um sich auf sein grosses Ziel - die Olympischen Spiele in vier Jahren - vorzubereiten.
Auf die Frage, seit wann Rashed mit Lukas trainiere, antwortet der Trainer ganz selbstverständlich: «seit etwa zwei Jahren». Woraufhin Rashed verschmitzt lächelt und meint, dass er dazumal noch gar nicht in der Schweiz gewesen sei. Die beiden sind ein gutes Team. Nächstes Wochenende, wenn in Bern das jährliche Taekwondo Scouting Training stattfindet, jährt sich ihre Bekanntschaft.